Die ursprüngliche Baureihe 114, auch als 02-Serie bezeichnet, umfasste Mittelklassefahrzeuge, die von BMW zwischen April 1966 und Juli 1977 hergestellt wurden.
Die 02-Serie rundete das BMW-Programm nach unten ab. Sie wurde aus dem Modell 1600 der Neuen Klasse abgeleitet, die Fahrzeuge hatten jedoch nur zwei Türen.
Es gab nur Vierzylinder-Modelle (Motortyp M10) mit den Bezeichnungen 1502, 1600-2, 1602, 1600 TI, 1802 sowie 2002, 2002 ti, 2002 tii und 2002 turbo. Die ersten beiden Ziffern geben, außer beim 1,6 Liter 1502, jeweils den Hubraum an. Die Entwicklungscodes sind Typ 114 für die Modelle 1502–1802, E6 für die touring-Modelle, E10 für den 2002 inkl. TI und tii sowie E20 für den 2002 turbo.
Die Baureihe wurde im August 1975 durch den ersten BMW 3er (Baureihe E21) abgelöst, wobei das kleinste Modell 1502 noch bis Juli 1977 produziert wurde.
BMW 1502, 1600-2, 1802, 2002[]
Der 1600-2 wurde im März 1966 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt. Sein inoffizielles Namens-Anhängsel "-2" sollte den 1600 lediglich als den neuen Zweitürer von BMW kennzeichnen und ihn von der größeren viertürigen Limousine unterscheiden helfen; am Fahrzeug selbst lautete die Modellbezeichnung nur "1600".
Modellpflegen[]
Mit der Modellpflege im Februar 1971 hieß er dann 1602. Alle Wagen erhielten weiter herumgezogene Stoßstangen mit Gummiauflage und eine umlaufende Stoßleiste. Das nun zweiteilige Armaturenbrett war komplett in schwarz gehalten und auch Sitze sowie Beschläge wurden geändert.
Ab August 1973 erhielten die Wagen einen schwarzen Grill aus Kunststoff, eine flachere Niere und – mit Ausnahme des Touring – eckige Heckleuchten.
1975 erschien der als „Sparmodell“ mit vereinfachter Ausstattung konzipierte 1502. Er hatte den Motor des 1602, der nun mit anderen Kolben und geringerer Verdichtung zwar eine um 10 PS geringere Maximalleistung als der 1602 erreichte, dafür aber mit Normalbenzin gefahren werden konnte.
BMW 1600 ti, 2002 ti, 2002 tii[]
Die Kürzel „ti“ (Turismo Internazionale) oder „tii“ (Turismo Internazionale Iniezione oder „Injection“) bezeichnen die leistungsstärkeren Versionen des 02. Es gab drei Varianten:
- Als erstes Modell erschien im Sommer 1967 der 1600 ti, der bis Ende 1968 vom Band lief. Sein 1,6 l-Motor leistete Vorlage:Ps2kW.
- Der 2002 ti hatte einen Vorlage:Ps2kW starken Motor mit zwei Litern Hubraum. Er erschien Mitte 1968 und blieb bis Frühjahr 1972 im Programm.
- Die letzte Evolutionsstufe war der im Frühjahr 1971 eingeführte 2002 tii. Sein Motor leistete aus ebenfalls zwei Litern Hubraum Vorlage:Ps2kW.
Die ti-Modelle haben 40er Solex-Doppelvergaser, 2002 tii und 2002 turbo haben einen Motor mit mechanischer Kugelfischer-Benzineinspritzung, die zu dieser Zeit auch bei Peugeot verwendet wurde oder im Rennsport zum Einsatz kam, dort aber meist in Verbindung mit einer Flachschieberanlage anstatt der serienmäßigen Drosselklappe.
BMW 2002 turbo[]
Der mit dem Entwicklungscode BMW E20 versehene 2002 turbo mit 170 PS war (noch vor dem Porsche 911 Turbo) das erste in Serie hergestellte deutsche Auto mit Abgasturbolader.
Der Wagen wurde im Herbst 1973 während der ersten Ölkrise vorgestellt und sofort wegen des hohen Benzinverbrauchs kritisiert; ebenso wie der auf Wunsch auf dem Frontspoiler in Spiegelschrift angebrachte Schriftzug "turbo 2002", der in der Presse als Kriegsbemalung tituliert wurde.
Vom nur in den Farben Silber (Farbbezeichnung Polaris-metallic) und Weiß (Chamonix) erhältlichen Modell wurden von September 1973 bis November 1974 nur 1672 Fahrzeuge hergestellt. Unter Berücksichtigung der Inflation entspricht der bei Produktionsende 1974 verlangte Preis von 20.780 DM einer heutigen Kaufkraft von etwa Vorlage:Inflation Euro.[1]
BMW Touring[]
Zu allen Motorisierungen mit Ausnahme des 1502 und des 2002 turbo gab es ab Frühjahr 1971 auch Schrägheckvarianten mit den Namen BMW touring 1600, touring 1800, touring 2000 sowie als Topmodell den touring 2000 tii.[2]
Modellpflege[]
Mit der Modellpflege im August 1973 änderte sich die Modellbezeichnung, das touring war nun nicht mehr vorangestellt und die Typbezeichnung bekam die bei der Limousine bereits übliche "2" angehängt, aus dem touring 1800 wurde also der 1802 touring, aus dem touring 2000 der 2002 touring und aus dem touring 2000 tii der 2002 tii touring.[3] Das Basismodell touring 1600 mit dem 1,6 Liter-Motor mit 63 kW war bereits Anfang 1972 wieder gestrichen worden.
Das touring-Modell war kein Verkaufserfolg, denn es wurden von Frühjahr 1971 bis Sommer 1974 lediglich 25.827 Exemplare produziert. Erst 20 Jahre später bot BMW mit dem 3er Compact wieder ein Schrägheckmodell an.
BMW 1600 Cabriolet, 1600-2 Baur-Cabriolet, 2002 Baur-Cabriolet[]
Das ganz offene BMW 1600 (Typ BMW 114C) Cabriolet wurde von Baur in Stuttgart für BMW entworfen und von Anfang 1968 bis Herbst 1971 dort gebaut.
Es gab zwei Cabrio-Versionen des 02: ein Vollcabriolet und ein Cabriolet mit Überrollbügel, auch als Targa bezeichnet. Das Cabriolet gab es als 1600-2 mit 1,6 Liter 63 kW (85 PS) und als 2002 mit Zweiliter-Motor und 74 kW (100 PS).
Das Cabriolet mit Überrollbügel bzw. Targa gab es jedoch nur für den 2002 und wurde von Herbst 1971 bis Sommer 1975 angeboten.
BMW 2002 ti Diana[]
Eine sehr seltene Variante ist der sogenannte 02 Diana. Der Rennfahrer Hubert Hahne ließ anlässlich seiner Hochzeit mit Diana Körner, gewissermaßen als Hochzeitsgeschenk, zwölf 2002 ti umbauen – u. a. mit Doppelscheinwerfern des BMW 2800 CS, Lederinnenausstattung, speziellen italienischen Aluminiumrädern. Jedes der zwölf Exemplare wurde in einer anderen Farbe lackiert.
Mit den Jahren konnte der Verbleib der meisten Exemplare dieser Kleinstserie nicht mehr geklärt werden – es darf angenommen werden, dass einige Besitzer eines dieser Exemplare glauben, einen einfach umgebauten 02 zu fahren, ohne zu ahnen, dass sie einen der seltensten 02 überhaupt ihr Eigen nennen (Verifikation der Fahrgestellnummern auf der Webseite des BMW 02 Club e.V., siehe Weblinks).
Zurzeit sind noch vier erhaltene Diana bekannt, darunter ein Diana Cappucino.[4]
BMW 1602 Elektro[]
Für die Olympischen Sommerspiele 1972 entwickelte BMW den 1602 Elektro. Die Entwicklung begann 1969 mit zwei Versuchsträgern. Zu Testzwecken dienten diese als Begleitfahrzeug der Langstreckengeher und Marathonläufer während den Spielen. Der Energiespeicher bestand aus einem 350 Kilogramm schweren Paket mit zwölf Blei-Starterbatterien unter der Motorhaube, die gegen Pakete geladener Batterien getauscht werden konnten. Damit konnte man bei konstant 50 km/h etwa 60 Kilometer weit fahren, im Stadtverkehr waren es nur noch etwa 30 Kilometer Reichweite. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 100 km/h und die Beschleunigung von 0-50 km/h dauerte 8 Sekunden.[5]
Sportliche Erfolge[]
Die Wagen der 02-Serie waren sehr erfolgreich und konnten auch dem Rennsport Impulse geben, insbesondere in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft. Die Baureihe bildete den Startpunkt für eine Reihe von Tuning-Firmen wie Alpina, Schnitzer, Koepchen, GS-Tuning usw., die dazu beitrugen die 02er noch sportlicher werden zu lassen.
Modellübersicht[]
Fahrzeugtyp: | BMW 1502 | BMW 1600(-2) BMW 1602 BMW 1600 ti |
BMW 1802 | BMW 2002 BMW 2002 ti BMW 2002 tii |
BMW 2002 turbo |
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Bauzeit: | 1975–1977 | 1966–1971 1971–1975 ti: 1967–1968 |
1971–1975 | 1968–1975 ti: 1968–1972 tii: 1971–1975 |
1973–1974 |
Motor: | Vierzylinder Viertakt-Reihenmotor (BMW M10), wassergekühlt; V-förmig hängende Ventile, von einer obenliegenden, kettengetriebenen Nockenwelle über Kipphebel gesteuert; Alu-Zylinderkopf; Kurbelwelle fünffach gelagert | ||||
Hubraum: | 1573 cm3 | 1766 cm3 | 1990 cm3 | ||
Bohrung × Hub: | 84 mm × 71 mm | 89 mm × 71 mm | 89 mm × 80 mm | ||
Vergaser/ Gemischaufbereitung: |
1 Fallstromvergaser Solex 38 PDSI mit Beschleunigungspumpe und Vordrossel | 1 Fallstromvergaser Solex 38 PDSI mit Beschleunigungspumpe und Vordrossel ti: 2 Solex Flachstrom-Doppelvergaser 40 PHH |
1 Fallstromvergaser Solex 38 PDSI | 1 Fallstromvergaser Solex 40 PDSI ti: 2 Solex Flachstrom-Doppelvergaser 40 PHH tii: Benzineinspritzung Kugelfischer PL 04 |
Benzineinspritzung Kugelfischer PL 04 mit Turbolader Typ BLD von KKK (Kühnle, Kopp & Kausch) |
Verdichtung: | 8:1 | 8,6:1 TI: 9,5:1 |
8,6:1 | 8,5:1 ti: 9,3:1 tii: 10:1 |
6,9:1 |
Leistung bei 1/min: | 55 kW (75 PS) bei 5800 | 63 kW (85 PS) bei 5700 ti: 77 kW (105 PS) bei 6000 |
66 kW (90 PS) bei 5250 | 74 kW (100 PS) bei 5500 ti: 88 kW (120 PS) bei 5500 tii: 96 kW (130 PS) bei 5800 |
125 kW (170 PS) bei 5800 |
Drehmoment bei 1/min: | 118 Nm (12 mkg) bei 3700 | 124 Nm (12,6 mkg) bei 3000 TI: 132 Nm (13,4 mkg) bei 4500 |
143 Nm (14,6 mkg) bei 3000 | 157 Nm (16 mkg) bei 3000 ti: 167 Nm (17 mkg) bei 3600 tii: 177 Nm (18 mkg) bei 4000-4700 |
240 Nm (24,5 mkg) bei 4000 |
Antrieb: | Vollsynchronisiertes Viergang-Getriebe, 1802/2002: auch Dreigangautomatik, 2002 turbo: Fünfgang auf Wunsch | ||||
Karosserie: | Mittragende Ganzstahlkarosserie mit Bodengruppe verschweißt | ||||
Fahrwerk: | Einzelradaufhängung; vorn: Querlenker mit MacPherson-Federbeinen, auf Wunsch Stabilisator (Serie beim 2002); hinten: Schräglenker mit Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer; 2002 turbo: v+h Drehstab-Stabilisator | ||||
Maße L × B × H: | 4230 mm x 1590 mm x 1410 mm (1370 mm beladen) | 4220 mm × 1620 mm × 1410 mm | |||
Leergewicht (fahrfertig): | 980 kg | 940 kg ti: 962 kg |
970 kg | 1035 kg ti: 990 kg tii: 1035 kg |
1080 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 155 km/h | 160 km/h ti: 175 km/h |
165 km/h | 180 km/h ti: 185 km/h tii: 190 km/h |
212 km/h |
Stückzahl: | 71.564 | 1600(-2): 210.451, 1602: 56.351, ti: 8.670 |
83.351 | 336.907, Automatic: 36.663, ti: 16.448, tii: 38.703 |
1.672 |
Literatur[]
- Vorlage:Literatur
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Weblinks[]
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- Vorlage:Internetquelle
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Einzelnachweise[]
- ↑ Dieser Betrag wurde mit der Vorlage Inflation ermittelt und auf 100 Euro gerundet.
- ↑ Werner Oswald (Redaktion): Auto Modelle, Katalog 1972/73. Vereinigte Motor-Verlage GmbH & Co. KG, Stuttgart 1972.
- ↑ Werner Oswald (Redaktion): Auto Modelle, Katalog 1973/74. Vereinigte Motor-Verlage GmbH & Co. KG, Stuttgart 1973.
- ↑ Vorlage:Internetquelle
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